Das Havariekommando im Überblick

Das Havariekommando ist eine gemeinsame Einrichtung des Bundes und der Küstenländer in Deutschland. Es wurde geschaffen, um in Notfällen auf See schnell und effektiv eingreifen zu können.
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Effektive Notfallkoordination auf See

Stell dir vor, du bist auf der Nordsee auf einem Kreuzfahrtschiff, als plötzlich der Strom ausfällt – ein kompletter Blackout. Das Schiff treibt unkontrolliert auf die Küste zu. In solchen Situationen zählt jede Sekunde, und ein gut koordinierter Rettungseinsatz ist entscheidend. Doch wer übernimmt die Organisation, wenn ein Mayday-Notruf abgesetzt wird und Hilfe dringend benötigt wird? Hier kommt das Havariekommando ins Spiel – die zentrale Einrichtung für die Bewältigung komplexer Schadenslagen auf See.

Was ist das Havariekommando?

Das Havariekommando ist eine gemeinsame Einrichtung des Bundes und der Küstenländer in Deutschland. Es wurde geschaffen, um in Notfällen auf See schnell und effektiv eingreifen zu können. Wenn eine Situation so ernst ist, dass Menschenleben, wertvolle Sachgüter, die Umwelt oder die Sicherheit des Schiffsverkehrs gefährdet sind, tritt das Havariekommando in Aktion. Solche Situationen bezeichnet man als „komplexe Schadenslage„.

Bei schweren Seenotfällen übernimmt das Havariekommando die übergeordnete Koordination, während die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mit dem Maritime Rescue Coordination Centre (MRCC) und der Küstenfunkstelle Bremen Rescue Radio weiterhin operativ für den Abschnitt „Suche und Rettung“ zuständig bleibt. 

Was ist eine komplexe Schadenslage? 

Ein Begriff, der beschreibt, dass die Situation so gravierend ist, dass die üblichen Ressourcen und Maßnahmen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS- die Seenotretter) nicht ausreichen, um das Problem zu bewältigen. Es müssen also zusätzliche Kräfte und Mittel eingesetzt werden.

Wann koordiniert das Havariekomanndo?

Es gibt in der Seenotrettung bestimmte Ereignisse oder auch Kriterien die festlegen, wann eine Situation so ernst ist, dass das Havariekommando informiert und möglicherweise aktiviert werden muss. Diese Schwellenwerte dienen dazu, sicherzustellen, dass das Havariekommando rechtzeitig eingreifen kann, um potenzielle Gefahren auf See zu bewältigen. 

Das Havariekommando hat aber auch ein sogenanntes Selbsteintrittsrecht. Wenn das Havariekommando, eine Lage als komplex einstuft, haben sie das Recht die Gesamteinsatzleitung zu übernehmen ohne, dass dabei eine Meldeschwelle überschritten wurde. 

Wann muss das Havariekommando eingreifen?

Das Havariekommando übernimmt die Koordination, wenn eine Schadenslage eintritt, die über die normalen Einsatzkräfte hinausgeht. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn:

  • Eine große Anzahl von Menschenleben in Gefahr ist.
  • Wertvolle Sachgüter oder die Umwelt bedroht sind.
  • Die Sicherheit des Schiffsverkehrs erheblich gestört ist.

Sobald das Havariekommando die Lage übernimmt, koordiniert es alle notwendigen Maßnahmen und setzt spezialisierte Einheiten wie die Maritime Incident Response Group (MIRG) ein.

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Die Maritime Incident Response Group (MIRG)

Die MIRG Gruppen sind spezialisierte Einheiten, die bei besonders schweren Vorfällen auf See eingesetzt werden. Sie bestehen aus verschiedenen Teams, die jeweils spezifische Aufgaben übernehmen:

  1. MIRG First Response (FR): Das erste Team, das an der Einsatzstelle eintrifft, um eine erste Einschätzung der Lage vorzunehmen und erste Maßnahmen einzuleiten.
  2. MIRG Fire Fighting (FiFi): Spezialisierte Feuerwehrleute, die Brände an Bord von Schiffen bekämpfen.
  3. MIRG Medical Response (MR): Ein Team von Notärzten, das medizinische Hilfe leistet.

Jedes dieser Teams ist darauf trainiert, unter extremen Bedingungen zu arbeiten und die Sicherheit der Menschen und der Umwelt zu gewährleisten.

Warum ist das Havariekommando so wichtig?

Die hohe Komplexität von Notfällen auf See erfordert eine spezialisierte und koordinierte Reaktion. Das Havariekommando stellt sicher, dass im Falle eines Unglücks schnell die richtigen Maßnahmen ergriffen werden. Doch bevor eine Rettung überhaupt koordiniert werden kann, muss ein Notfall erst einmal gemeldet werden. Deshalb ist es entscheidend, dass jeder an Bord weiß, wie ein Mayday-Notruf korrekt abgesetzt wird. Hier erfahren Sie, wie es richtig geht.

Das Havariekommando stellt sicher, dass im Falle eines Seenotfalls schnell die richtigen Maßnahmen ergriffen werden. Dadurch wird nicht nur die Gefahr für Menschen und Umwelt minimiert, sondern auch die Effizienz der Rettungsmaßnahmen erheblich gesteigert.

Fazit

Das Havariekommando spielt eine zentrale Rolle bei der Bewältigung von Notfällen auf hoher See. Durch seine spezialisierten Einheiten und die enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Behörden und Organisationen stellt es sicher, dass in kritischen Situationen schnell und effizient gehandelt wird. So kannst du dir sicher sein, dass im Notfall die bestmögliche Unterstützung bereitsteht.

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