MAYDAY (Notruf) – Wie rufe ich richtig um Hilfe?

Sie befinden sich auf See in einem Seenotfall und möchten die Schifffahrt und im Idealfall eine Küstenfunkstelle erreichen, um um Hilfe zu bitten, aber wie geht das richtig?
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Einen Mayday Funkspruch richtig absetzen in nur 10 Schritten

Gerade bei kalten Temperaturen zählt jede Sekunde, und selbst bei 18 Grad zögert der ein oder andere, auch nur den großen Zeh ins Wasser zu strecken – ganz zu schweigen davon, komplett hineingefallen zu sein. Letztendlich ist jede Wassertemperatur auf Dauer zu kalt, unabhängig davon, wo Ihr persönlicher Wohlfühlgrad liegt. Je früher ein Notruf bei einer Küstenfunkstelle eingeht, desto schneller kann den Personen in Not geholfen werden. In diesem Blogpost gehen wir mit Ihnen Schritt für Schritt durch eine Anleitung, um Sie und Ihre Liebsten sicher nach Hause zu bringen.

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Schritt 1: Ruhe bewahren

Der erste Impuls in einer Notsituation mag Panik sein, doch es ist entscheidend, ruhig zu bleiben. Ruhe zu bewahren hilft, klar zu denken und effektiv zu kommunizieren. Atmen Sie tief durch und versuchen Sie, sich zu beruhigen. Auch wenn dies unfassbar schwierig erscheinen mag. Denken Sie immer daran, ihr Gegenüber muss in der Lage sein Sie zu verstehen, um Ihnen Hilfe zukommen zu lassen.

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Schritt 2: Die DSC Distress Taste

Der DSC-Notrufknopf auf Ihrem Funkgerät ist eines der Hauptmittel, um ein Notsignal auszusenden. Es gibt zwei Möglichkeiten, ein DSC-Notsignal auszusenden: Zum einen können Sie durch das Menü gehen und unter den ‚Distress‘-Auswahlmöglichkeiten genauere Angaben zur Notfallsituation machen. Zum anderen gibt es die einfachere Variante, den „undesignierten DSC“, bei der Sie einfach die rote Taste 5 Sekunden lang gedrückt halten. Dies sendet Ihr Notsignal an alle DSC-fähigen Stationen in Reichweite. 

Es gibt noch viele weitere Alarmierungsmethoden für Sportbootfahrer. Welche das sind und welche Vor-und Nachteile diese haben erfahren Sie in unserem SAR-Basic Kurs für Sportbootfaher als auch in unserem SAR Kurs für Ausbilder.

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Schritt 3: UKW Frequenz einstellen

Die internationale Notfrequenz, Kanal 16 (156.800 MHz), wird ständig von den Rettungsdiensten überwacht. Stellen Sie sicher, dass Ihr UKW-Funkgerät auf diesen Kanal eingestellt ist.

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Schritt 4: Denken, drücken, sprechen

Das Sprechfunk-Notzeichen MAYDAY zeigt einen Seenotfall an und leitet die Seenotmeldung ein. Ein Seenotfall bedeutet, dass ein Wasserfahrzeug auf See in Not oder eine Person in Lebensgefahr ist und sofortige Hilfe benötigt. Wenn Sie den Mayday-Ruf senden, wird dies als höchste Dringlichkeitsstufe betrachtet. Durch die klare und drei mal wiederholte Artikulation von „Mayday“ signalisieren Sie diese Dringlichkeit und stellen sicher, dass die Rettungsdienste sofort auf Ihren Notruf aufmerksam werden.

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Schritt 5: Identifizieren Sie sich

Nach dem Mayday-Signalwort sagen Sie „hier ist“, gefolgt von dem Namen Ihres Schiffes, den Sie dreimal klar wiederholen. Dies ermöglicht es der Küstenfunkstelle, Ihr Schiff zu identifizieren und Sie schneller mittels AIS (falls vorhanden) ausfindig zu machen.

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Schritt 6: Rufzeichen und MMSI Nummer

Teilen Sie Ihr Rufzeichen und Ihre Maritime Mobile Service Identity (MMSI) mit. Diese eindeutigen Kennungen sind entscheidend, damit die Such- und Rettungsdienste Ihr Schiff identifizieren können. Das Rufzeichen und die MMSI-Nummer ermöglichen es der Küstenfunkstelle, Ihr Fahrzeug in einer nationalen Datenbank zu finden. Dort sind Sie zwar ebenfalls unter Ihrem Schiffsnamen gelistet; jedoch weiß jeder, der mit dem Segelboot unterwegs ist, wie häufig manche Schiffsnamen verwendet werden. Ein Schiffsname ist nicht einmalig vergeben, Ihr Rufzeichen jedoch schon. So kann eine einwandfreie Identifikation Ihres Schiffes gewährleistet werden.

Sie wollen mehr Informationen über Rufzeichen und wie die Rettung im Hintergrund läuft? Dies und mehr erfahren Sie in unseren SAR-Basic Kursen für Sportbootfahrer und SAR-Kurs für Ausbilder

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Schritt 7: Einleitung Ihrer Nachricht

Starten Sie Ihre Nachricht, indem Sie das Wort „Mayday“ wiederholen, gefolgt vom Namen Ihres Schiffes, dem Rufzeichen und der MMSI-Nummer.

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Schritt 8: Was & Wo?

Geben Sie Ihre genauen GPS-Koordinaten an und beschreiben Sie die Natur Ihres Notfalls. Je präziser Ihre Informationen, desto schneller und effektiver können die Rettungseinheiten eingreifen. Wenn Sie kein GPS an Bord haben, beschreiben Sie Ihren Standort so gut es geht anhand von nautischen Merkmalen wie Tonnen, Orten in der Nähe oder der Route, die Sie von wo nach wo gefahren sind. Nennen Sie, wie lange Sie unterwegs waren und welche Geschwindigkeit Sie ungefähr hatten. Achten Sie auch auf weitere Schiffe oder Objekte, die Sie sehen können – alles, was der Rettungsleitstelle See hilft, Sie zu lokalisieren.

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Schritt 9: Weitere Details zu Ihrer Situation

Geben Sie die Anzahl der Personen an Bord an und spezifizieren Sie die benötigte Art der Hilfe. Beispiele hierfür könnten Schlepphilfe bei einem Maschinenschaden, Unterstützung durch Pumpen bei Wassereinbruch oder Feuerlöschhilfe bei einem Brand sein. Wenn Sie Tiere, wie zum Beispiel Hunde, an Bord haben, ist es wichtig, dies ebenfalls zu erwähnen. Dies ermöglicht es den SAR-Seenotrettungstbooten, sich darauf vorzubereiten, auch diese zu retten oder im Zweifel zu suchen.

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Schritt 10: Ausstieg aus dem Funkspruch

Nachdem Sie alle wichtigen Informationen übermittelt haben, beenden Sie Ihre Nachricht mit „Over!“ und lassen Sie die Sprechtaste los. Warten Sie, falls möglich, auf die Antwort der Küstenfunkstelle und bleiben Sie am Funkgerät bereit, um weitere Fragen zu beantworten.

Ein Mayday-Ruf kann den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen. Die richtige Vorbereitung und effektive Kommunikation sind Ihre Lebensretter auf See.

Möchten Sie mehr über effektive Kommunikation in Notfallsituationen erfahren und sicherstellen, dass Sie auf alles vorbereitet sind? Besuchen Sie unsere Kursseite für weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten.

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