Seenotrettung in Deutschland

Im Zentrum dieses Systems stehen zwei Hauptakteure: die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) für den Seebereich und das Aeronautical Rescue Coordination Centre (ARCC) für den Luftraum.
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Was ist Seenotrettung?

Die Seenotrettung in Deutschland ist ein komplexes und effizientes System, das sowohl maritime als auch aeronautische Komponenten umfasst. Im Zentrum dieses Systems stehen zwei Hauptakteure: die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) für den Seebereich und das Aeronautical Rescue Coordination Centre (ARCC) für den Luftraum.

Die Seenotretter: DGzRS

Die DGzRS, auch bekannt als „Die Seenotretter“, ist eine unabhängige und spendenfinanzierte Organisation, die seit 1865 für die Suche und Rettung auf Nord- und Ostsee zuständig ist. Mit einer Flotte von rund 60 hochmodernen Seenotrettungskreuzern und -booten ist die DGzRS rund um die Uhr einsatzbereit, um Menschen in Seenot zu retten und aus Gefahrensituationen zu befreien.

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Struktur und Einsatzbereitschaft

• Die DGzRS betreibt eine Rettungsflotte von etwa 20 Seenotrettungskreuzern und 40 Seenotrettungsbooten.
• Seenotrettungskreuzer sind größere, ständig besetzte Schiffe mit Tochterbooten, während Seenotrettungsboote kleinere, von freiwilligen Besatzungen gefahrene Einheiten sind.
• Jährlich führt die DGzRS rund 2.000 Einsätze durch, von der Rettung Schiffbrüchiger bis hin zum Transport von Verletzten von Inseln oder Schiffen.

Zentrale Koordination

Die DGzRS-Zentrale in Bremen beherbergt die deutsche Rettungsleitstelle See, auch bekannt als Maritime Rescue Co-ordination Centre (MRCC) Bremen. Von hier aus werden alle Seenotrettungseinsätze in den deutschen Gewässern (die sogenannte Search and Rescue Region) koordiniert.

Das Maritime Rescue Co-ordination Centre (MRCC) Bremen

Das MRCC Bremen ist das Herzstück der Seenotrettungskoordination in Deutschland. Diese Leitstelle ist rund um die Uhr besetzt und nimmt Notrufe über Funk, Satellit und Telefon entgegen. Zu den Hauptaufgaben gehören:

  • Koordination von Seenotfällen: Das MRCC Bremen bewertet eingehende Notrufe und entscheidet über die Mobilisierung der erforderlichen Rettungseinheiten.
  • Zusammenarbeit mit internationalen Partnern: Da Notfälle auf See oft internationale Gewässer betreffen, arbeitet das MRCC eng mit Rettungszentralen anderer Länder zusammen.
  • Einsatz von modernster Technologie: Das MRCC nutzt fortschrittliche Kommunikationstechnologien und Satellitenüberwachung, um die Position von Notfällen schnell und präzise zu bestimmen.

Das Maritime Rescue Co-ordination Centre (MRCC) Bremen

Bremen Rescue Radio ist ein wichtiger Bestandteil des MRCC Bremen und fungiert als Kommunikationszentrum für maritime Notfälle. Es ist verantwortlich für:

  • Funkverkehr: Aufrechterhaltung des Sprechfunks mit Schiffen in Not sowie den Rettungseinheiten.
  • DSC Überwachung: Überwacht die DSC Notfrequenzen und bestätigt eingehende Routine sowie Notmeldungen.

Das ARCC: Luftrettung über See

Das Aeronautical Rescue Coordination Centre (ARCC) ist für die Koordination von Such- und Rettungseinsätzen für alles was fliegt zuständig. Es arbeitet eng mit der DGzRS zusammen, um eine umfassende Rettungskapazität sowohl zu Wasser als auch in der Luft zu gewährleisten. 

Es stellt sich also automatisch die Frage: Wenn ein Flugzeug ein Notfall hatte und eine Bruchlandung auf dem Wasser macht, ist dies (weil es jetzt im Wasser ist) ein Seenotfall oder ein Luftnotfall?

Solange es ein fliegendes Fahrzeug ist, bleibt es auch wenn es im Wasser ist, ein Luftnotfall und das ARCC übernimmt die Koordination. Nichts desto trotz würde das MRCC, seine Expertise und Resourcen zur Verfügung stellen. 

Aufgaben und Zusammenarbeit

  • Das ARCC koordiniert Luftrettungseinsätze über See, einschließlich der Entsendung von Rettungshubschraubern oder Flugzeugen.
  • Bei Seenotfällen, die sowohl maritime als auch aeronautische Ressourcen erfordern, arbeiten ARCC und MRCC Bremen Hand in Hand.

Koordinierte Rettungseinsätze

Die Zusammenarbeit zwischen DGzRS und ARCC ermöglicht eine effektive und schnelle Reaktion auf Notfälle:

  • Eingehende Notrufe werden je nach Art des Vorfalls an das MRCC Bremen oder das ARCC weitergeleitet.
  • Die Leitstellen bewerten die Situation und mobilisieren die erforderlichen Ressourcen.
  • Bei komplexen Einsätzen koordinieren MRCC und ARCC gemeinsam die Rettungsmaßnahmen, um Schiffe und Luftfahrzeuge optimal einzusetzen.

Diese enge Kooperation gewährleistet eine nahtlose Rettungskette von der Alarmierung bis zum erfolgreichen Abschluss des Einsatzes.

Fazit

Die Seenotretter der DGzRS und das ARCC bilden zusammen das Rückgrat der deutschen Seenotrettung. Ihre koordinierte Arbeit stellt sicher, dass Menschen in Not auf See und in der Luft schnelle und professionelle Hilfe erhalten – bei jedem Wetter und rund um die Uhr.

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