Was ist Suche und Rettung auf See?
Suche und Rettung auf See, international als SAR (Search and Rescue) bekannt, ist ein lebenswichtiger Dienst, der Menschen in Seenot rettet. Diese Aufgabe wird von spezialisierten Organisationen und Behörden weltweit durchgeführt, oft unterstützt durch internationale Abkommen und Gesetze.
Hauptaufgaben der Seenotrettung
- Suche nach vermissten Personen oder Schiffen
- Rettung von Schiffbrüchigen
- Medizinische Erstversorgung auf See
- Brandbekämpfung auf Schiffen
- Koordination von Rettungsmaßnahmen
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Rechtliche Grundlagen der Suche und Rettung auf See
Die Seenotrettung basiert auf einem komplexen Geflecht internationaler Vereinbarungen und nationaler Gesetze. Hier sind die wichtigsten rechtlichen Grundlagen:
Internationale Übereinkommen
- UN-Seerechtskonvention (UNCLOS):
– Artikel 98 verpflichtet Staaten, Rettungsdienste einzurichten und zu unterhalten.
– Schiffskapitäne sind verpflichtet, Personen in Seenot Hilfe zu leisten. - Internationales Übereinkommen zum Schutz des menschlichen Lebens auf See (SOLAS):
– Kapitel V, Regel 33 definiert die Pflicht zur Hilfeleistung in Notfällen.
– Regelt die Einrichtung von Such- und Rettungsdiensten durch Küstenstaaten. - Internationales Übereinkommen über den Such- und Rettungsdienst auf See (SAR-Übereinkommen):
– Legt ein internationales System für Such- und Rettungsoperationen fest.– Definiert Verantwortlichkeiten und Koordination zwischen den Staaten.
- Internationales Übereinkommen über Bergung (Bergungsübereinkommen):
– Regelt die Rechte und Pflichten bei Bergungsoperationen.– Enthält Bestimmungen zur Vergütung von Bergungsleistungen.
Nationale Gesetze
Viele Länder haben eigene Gesetze zur Seenotrettung, die die internationalen Vorgaben in nationales Recht umsetzen. In Deutschland beispielsweise:
- Seeaufgabengesetz:
– Regelt die Zuständigkeiten für die Seenotrettung in deutschen Gewässern.
– „… dem Bund obliegt … die Vorsorge für den in Seenotfällen erforderlichen Such- und Rettungsdienst.“ - § 2 der Verordnung über die Sicherung der Seefahrt vom 25.09.2002:
– Regelt die Pflicht zur Hilfeleistung in Seenotfällen.
– Der Paragraph legt fest, dass den Anordnungen der für Such- und Rettungsdienste zuständigen Organisationen Folge zu leisten ist.
Ablauf eines Rettungseinsatzes
- Alarmierung: Empfang und Weiterleitung eines Notrufs
- Koordination: Übernahme der Einsatzleitung durch ein Maritimes Rettungskoordinationszentrum (MRCC)
- Suche: Entsendung von Schiffen und speziellen Rettungseinheiten zum Einsatzort
- Rettung: Bergung der in Not geratenen Personen unter Beachtung besonderer Sicherheitsmaßnahmen
Herausforderungen und Risiken
Seenotretter arbeiten oft unter extremen Bedingungen:
- Stürme und hoher Seegang
- Eisige Temperaturen im Winter
- Lange Einsatzzeiten und physische Belastung
- Psychische Belastung durch lebensbedrohliche Situationen
Bedeutung für die maritime Sicherheit
Die Seenotrettung ist ein unverzichtbarer Bestandteil der maritimen Sicherheit. Sie gibt Seeleuten, Passagieren und Wassersportlern die Gewissheit, dass im Notfall Hilfe verfügbar ist. Dies trägt wesentlich zur Sicherheit der Schifffahrt und des Seeverkehrs bei.
Fazit
Suche und Rettung auf See ist eine herausfordernde, aber unverzichtbare Aufgabe. Die Männer und Frauen, die diesen Dienst leisten, riskieren oft ihr eigenes Leben, um andere zu retten. Ihre Arbeit verdient höchste Anerkennung und Unterstützung durch die Gesellschaft.