Was ist SAR (Suche und Rettung) auf See?

Suche und Rettung auf See, international als SAR (Search and Rescue) bekannt, ist ein lebenswichtiger Dienst, der Menschen in Seenot rettet.
Weitere Fragen zum Thema?
Rufen Sie an: +49 421 40886507‬

Was bedeutete SAR Seenotrettung?

Search and Rescue (SAR), auf Deutsch Suche und Rettung, bezeichnet die organisierten Maßnahmen zur Ortung und Rettung von Menschen, die auf See in Not geraten sind. Diese Einsätze werden von spezialisierten Organisationen durchgeführt und basieren auf internationalen Abkommen, die sicherstellen, dass Personen in Seenot weltweit Hilfe erhalten.

Weiterführende Artikel:

Hauptaufgaben der Seenotrettung

Seenotrettung ist mehr als nur das Bergen von Schiffbrüchigen – sie umfasst ein breites Spektrum an Aufgaben, die sicherstellen, dass Menschen auf See in Notlagen schnellstmöglich Hilfe erhalten. Neben der unmittelbaren Rettung geht es auch um präventive Maßnahmen, medizinische Versorgung und die Koordination von internationalen Einsätzen.

Um Leben auf See zu schützen, gehören folgende Maßnahmen zur Seenotrettung:

  • Suche nach vermissten Personen oder Schiffen: Effiziente Suchoperationen helfen, Menschen oder havarierte Boote schnell zu lokalisieren.

  • Rettung von Schiffbrüchigen: Die Bergung und Erstversorgung stehen im Mittelpunkt der SAR-Aktivitäten.

  • Medizinische Erstversorgung auf See: Bei schweren Verletzungen oder Erkrankungen ist oft eine sofortige Behandlung erforderlich.

  • Brandbekämpfung auf Schiffen: Spezialisierte Teams sind für die Bekämpfung von Bränden an Bord ausgerüstet.

  • Koordination von Rettungsmaßnahmen: Ein erfolgreicher Einsatz erfordert die enge Zusammenarbeit zwischen Rettungsschiffen, Hubschraubern und internationalen Partnern.

Search and Rescue (SAR) BASIC KURS​

Für Segler, Motorbootfahrer und Wassersport-Enthusiasten geeignet. Ideal, um mehr Sicherheit auf dem Wasser zur Eigenrettung und Fremdrettung zu erlangen.

SAR Kurs für Ausbilder

Erweitern Sie Ihr Fachwissen, wenn Sie in den Bereichen Sportbootführerschein (SBF bis SKS), Funkbetrieb, Pyrotechnik und weiteren als Ausbilder tätig sind.
Ausbilder

Ist Seenotrettung Pflicht?

Ja, Seenotrettung ist eine gesetzliche Pflicht. Sowohl das internationale Seerecht als auch nationale Vorschriften verpflichten Schiffsführer dazu, Menschen in Seenot Hilfe zu leisten. Die Seenotrettung ist nicht nur eine moralische Verpflichtung, sondern auch eine rechtliche Pflicht, die durch internationale Abkommen und nationale Gesetze geregelt wird.

Sowohl Staaten als auch einzelne Schiffsführer sind dazu verpflichtet, Menschen in Seenot Hilfe zu leisten. Doch welche Vorschriften bilden die rechtliche Grundlage für Such- und Rettungseinsätze auf See?

Internationale Übereinkommen

Die Seenotrettung basiert auf einem komplexen Geflecht internationaler Vereinbarungen und nationaler Gesetze. Hier sind die wichtigsten rechtlichen Grundlagen:

  1. UN-Seerechtskonvention (UNCLOS):


    – Artikel 98 verpflichtet Staaten, Rettungsdienste einzurichten und zu unterhalten.
    – Schiffskapitäne sind verpflichtet, Personen in Seenot Hilfe zu leisten.

  2.  Internationales Übereinkommen zum Schutz des menschlichen Lebens auf See (SOLAS):


    – Kapitel V, Regel 33 definiert die Pflicht zur Hilfeleistung in Notfällen.
    – Regelt die Einrichtung von Such- und Rettungsdiensten durch Küstenstaaten.

  3. Internationales Übereinkommen über den Such- und Rettungsdienst auf See (SAR-Übereinkommen):

    – Legt ein internationales System für Such- und Rettungsoperationen fest.

    – Definiert Verantwortlichkeiten und Koordination zwischen den Staaten.

  4. Internationales Übereinkommen über Bergung (Bergungsübereinkommen):

    – Regelt die Rechte und Pflichten bei Bergungsoperationen.

    – Enthält Bestimmungen zur Vergütung von Bergungsleistungen.

Nationale Gesetze

Viele Länder haben eigene Gesetze zur Seenotrettung, die die internationalen Vorgaben in nationales Recht umsetzen. In Deutschland beispielsweise:

  1. Seeaufgabengesetz:

    – Regelt die Zuständigkeiten für die Seenotrettung in deutschen Gewässern.

    – „… dem Bund obliegt … die Vorsorge für den in Seenotfällen erforderlichen Such- und Rettungsdienst.“

  2. § 2 der Verordnung über die Sicherung der Seefahrt vom 25.09.2002:

    – Regelt die Pflicht zur Hilfeleistung in Seenotfällen.

    – Der Paragraph legt fest, dass den Anordnungen der für Such- und Rettungsdienste zuständigen Organisationen Folge zu leisten ist. 

Wie läuft ein Rettungseinsatz auf See ab?

Ein Rettungseinsatz auf See folgt einem klar strukturierten Ablauf, der sicherstellt, dass Menschen in Not schnell und effizient geholfen wird.

  1. Alarmierung:
    Ein Rettungseinsatz kann nur erfolgen, wenn ein Notruf tatsächlich empfangen wird. Ohne eine Alarmierung durch einen Mayday-Ruf oder ein anderes Notsignal kann keine Koordination oder Entsendung von Rettungsmitteln stattfinden. Entscheidend ist daher nicht nur das Senden eines Notrufs, sondern auch, dass dieser von anderen empfangen werden kann – sei es durch nahegelegene Schiffe oder eine Küstenfunkstelle.

    Erfahre mehr dazu in unserem Artikel Wie setze ich einen Mayday-Ruf richtig ab?. 

  2. Koordination:
    Nachdem der Notruf empfangen wurde, übernimmt ein Maritimes Rettungskoordinationszentrum (MRCC) die Einsatzleitung. Das MRCC bewertet die Lage, bestimmt die Dringlichkeit des Vorfalls und koordiniert die verfügbaren Rettungsmittel. Dazu gehört die Alarmierung von Rettungsschiffen, Luftfahrzeugen oder anderen in der Nähe befindlichen Einheiten sowie die Abstimmung mit internationalen Rettungsdiensten, falls sich der Notfall außerhalb nationaler Gewässer ereignet.

  3. Suche:
    Sobald die Einsatzleitung die notwendigen Ressourcen koordiniert hat, werden Schiffe, Hubschrauber oder spezielle Rettungseinheiten zum Einsatzort entsandt. Die Suchmaßnahmen richten sich nach festgelegten Suchmustern und -verfahren, um die betroffenen Personen möglichst effizient zu lokalisieren. Dabei spielen Wetterbedingungen, Strömungen und zuletzt bekannte Positionen eine entscheidende Rolle.

  4. Rettung:
    Sobald die betroffenen Personen gefunden wurden, erfolgt die Bergung unter Berücksichtigung besonderer Sicherheitsmaßnahmen. Je nach Wetterlage, Gesundheitszustand der Geretteten und Art des Seenotfalls können unterschiedliche Rettungsmethoden angewendet werden – etwa der Einsatz von Hubschrauberwinden, Rettungsinseln oder direkter Übernahme durch ein Rettungsschiff. Nach der Rettung erfolgt die medizinische Erstversorgung, bevor die Geretteten an Land gebracht oder an Bord eines größeren Schiffes weiter versorgt werden.

Ist Seenotrettung gefährlich?

Ja, Seenotrettung ist mit erheblichen Risiken verbunden – sowohl für die Retter als auch für die Geretteten. Hohe Wellen, extreme Wetterbedingungen und unvorhersehbare Situationen können eine Rettungsaktion schnell gefährlich machen.

Ein tragisches Beispiel ist der Untergang des Seenotrettungskreuzers Alfried Krupp der DGzRS im Jahr 1995. Während eines schweren Sturms in der Deutschen Bucht kenterte das Schiff auf einer Rettungsmission, wobei drei Besatzungsmitglieder ihr Leben verloren. Dieses Unglück verdeutlicht, dass Seenotretter ihr eigenes Leben riskieren, um andere zu retten – oft unter extremsten Bedingungen.

Was sind die Herausforderungen auf See?

Nicht nur Segler und Motorbootfahrer, sondern auch professionelle Seeleute und Seenotretter sind den extremen Bedingungen auf See ausgesetzt. Rettungseinsätze und Notfälle erfordern körperliche und mentale Widerstandskraft, um schwierige Situationen zu bewältigen.

  • Stürme und hoher Seegang: Rettungseinsätze finden häufig bei schlechtem Wetter statt, wenn Schiffe in Seenot geraten. 

  • Eisige Temperaturen im Winter: Kälte, Nässe und Wind erhöhen die Gefahr von Unterkühlung und Erschöpfung – eine Herausforderung sowohl für Skipper als auch für Rettungskräfte .

  • Lange Einsatzzeiten und physische Belastung: Einsätze können stundenlang dauern, oft ohne Pause oder Möglichkeit zur Erholung. 

  • Psychische Belastung durch lebensbedrohliche Situationen: Retter müssen schnelle Entscheidungen treffen und tragische Szenen verarbeiten können. 

Bedeutung für die maritime Sicherheit

Die Seenotrettung ist ein unverzichtbarer Bestandteil der maritimen Sicherheit. Sie gibt Seeleuten, Passagieren und Wassersportlern die Gewissheit, dass im Notfall Hilfe verfügbar ist. Dies trägt wesentlich zur Sicherheit der Schifffahrt und des Seeverkehrs bei.

Fazit

Suche und Rettung auf See ist eine herausfordernde, aber unverzichtbare Aufgabe. Die Männer und Frauen, die diesen Dienst leisten, riskieren oft ihr eigenes Leben, um andere zu retten. Ihre Arbeit verdient höchste Anerkennung und Unterstützung durch die Gesellschaft.

Noch unsicher?

Nehmen Sie doch einfach kostenlos an unserem SAR Schnupper-Webinar teil.

z.b. am 30.01.2025 um 18:30

× Fragen?